Tipp’s für’s Gärtnern

Der Garten im April 2024

Warum man Jungpflanzen pikieren muss
Im April sind schon zahlreiche Samen gesät. Für die anfängliche Anzucht eignet sich immer nährstoffarme Aussaaterde. Zu stark vorgedüngtes Substrat könnte die zarten Wurzeln „verbrennen“. Denn im Samen selbst stecken die Nährstoffe, die der Keimling für die ersten Tage im Leben benötigt. Diese sind aber schnell verbraucht. Zu erkennen ist das daran, dass das Wachstum der Jungpflanze scheinbar stoppt. Mit dem fertig ausgebildeten Keimblattpaar, wird es also allerhöchste Zeit zu pikieren, zu dicht stehende Pflänzchen zu vereinzeln und dabei auf nährstoffreiches Substrat umzusteigen. Jede einzelne Jungpflanze sollte vorsichtig aus der Kinderstube entnommen werden, ohne dabei die Wurzeln zu beschädigen. Zudem sollte man nicht in der prallen Sonne arbeiten – die Pflanzen müssen sich langsam an die neuen Bedingungen gewöhnen. Feuchten Sie das Substrat vor dem Einpflanzen schon leicht an. Haben alle ihren Platz gefunden, wird noch einmal vorsichtig angegossen.

Thymian in Töpfen vorziehen
Die Anzucht von Thymian aus Samen gelingt relativ simpel. Wer also mehr von dem aromatischen Sonnenanbeter in seinem Garten anbauen möchte, kann jetzt mit der Aussaat in Töpfen beginnen. Als Substrat wählt man am besten Anzuchterde. Die feinen Samen werden dann nicht zu dicht und gleichmäßig aufgestreut, vorsichtig angedrückt und angegossen. Da Thymian ein Lichtkeimer ist, sollte man die Samen nicht mit Erde bedecken. Die Erde in den Töpfen muss nun feucht gehalten werden, darf aber nicht nass sein. Der Standort sollte geschützt und warm sein. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 16 und 22 Grad. Daher bietet sich ein helles Plätzchen auf der Fensterbank an. Haben die Sämlinge nach ein paar Wochen neben ihren Keimblättern auch mehrere echte Blätter entwickelt, können Sie den Wurzelballen vierteln und jedes Teil in einen neuen Topf umpflanzen. Im Gewächshaus können die Pflanzen dann noch an Größe zulegen, bevor Sie sie an einen sonnigen Standort ins Freiland pflanzen.

Torffreie Anzuchterde
Torf ist leicht, faserig, locker und billig, aber leider nicht nachhaltig. Deswegen empfiehlt es sich beim Kauf von Anzuchterde auf torffreie Alternativen zu setzen. Eine günstige Option ist eine selbsthergestellte Mischung aus reifem Kompost und Gartenerde, unter die man etwas Sand mischt. Torf bildet sich  nur in natürlichen Mooren. Durch die Sättigung mit Wasser werden abgestorbene Pflanzenteile nicht zersetzt, sondern sammeln sich langsam an. So wächst das Moor unendlich langsam in die Höhe. Dabei wird viel Kohlenstoff gespeichert und es entsteht ein einmaliger Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. Für das Abstechen von einem Meter Torf waren 1000 Jahre Pflanzenwachstum notwendig! Der Torfabbau setzt klimaschädliches CO² freigesetzt und zerstört die biologische Vielfalt vor Ort.

 

Barrierefreiheit für den Igel
Der kleine Stachelträger erwacht nun aus dem Winterschlaf und ist hungrig. Kleingartenanlagen sind im Siedlungsgebiet ideale Lebensräume für ihn, wenn sie gut miteinander vernetzt sind. Es hilft dem Igel, regelmäßige Durchgänge zwischen Gärten und zu angrenzenden Grünflächen zu schaffen, die ungefähr 13 mal 13 Zentimeter groß sind. So spart er viel Energie auf seinen nächtlichen Streifzügen, indem er keine Umwege laufen muss. Bei der Suche nach Nahrung in Form von Insekten, Würmen u.ä. kann ein Igel in einer Nacht bis zu drei Kilometer zurücklegen. Eine Gefahr stellen ungesicherte Gartenteiche und Schächte dar, die mit Ausstiegsmöglichkeiten gesichert werden sollten.
© Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V., April 2024, Fotos: BKD, Text: S. Buron u. S. v. Rekowski

Der Garten im März 2024

Tipp:  Wertvoller Nektar: die besten Frühjahrsblüher für frühe Brummer
Hummeln schwirren meist schon ab 4 Grad Außentemperatur aus auf der Suche nach Nahrung. Wer sie und andere Frühaufsteher bei der Nahrungssuche unterstützen möchte, sollte auf die entsprechende Pflanzenauswahl setzen. Es gibt relativ farbenfrohe Möglichkeiten für den Garten. Einige beliebte und robuste Frühjahrsblüher sind natürlich das Schneeglöckchen, aber auch Krokusse, Winterlinge und Traubenhyazinthen. Der Märzenbecher, das Leberblümchen und das Buschwindröschen bringen zudem viel Farbe in den Garten. Da diese Pflänzchen durch ihre sehr frühe Blütezeit im Jahr keine Konkurrenz durch die Beschattung von Baumkronen oder Sträucher fürchten müssen, lassen sie sich auch an Stellen im Garten anpflanzen, die nach dem Laubaustrieb ab April sehr schattig und dunkel werden. Frühblüher locken also nicht nur bestäubende Insekten an und bieten ihnen eine wichtige Energiequelle nach dem Winter. Sie sorgen auch für einen farbenfrohen und blühenden Start in die neue Gartensaison.

Aromatisches Schattendasein – Bärlauch im Garten
Bärlauch (Allium ursinum) gehört zu den Wildkräutern im Garten, die im Frühjahr als erstes geerntet werden können. Bärlauch ist eine köstliche und vielseitig einsetzbare Pflanze für die Küche. Um Bärlauch anzubauen, benötigt man einen schattigen bis halbschattigen Standort im Garten mit humusreichem und feuchtem Boden. Pflanzen kann man die kleinen Zwiebeln sowohl im Herbst als auch im Frühjahr. Der Boden sollte stets feucht sein, aber nicht nass. Um die Pflanzen herum, sollte gemulcht werden, um Feuchtigkeit im Boden zu speichern und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Bärlauch kann sich schnell ausbreiten, daher ist es wichtig ihn regelmäßig zu ernten und so eine Überwucherung zu vermeiden. Dabei sollte darauf geachtet werden die einzelnen Blätter vorsichtig zu lösen, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Frisch geernteter Bärlauch lässt sich gehackt wunderbar in Eiswürfelbehälter einfrieren. So kann man ihn auch nach dem Frühjahr noch genießen.

Zwiebeln direkt ins Beet säen
Die Aussaat von Speisezwiebeln ist besonders bei seltenen und alten Sorten vonnöten, da Raritäten selten als Pflanzgut (Steckzwiebeln) vertrieben werden. Zwiebeln stellen besonders hohe Ansprüche an den Boden und gedeihen am besten auf Lehm- und Lößböden mit hohem Humusanteil. Reine Sandböden, aber auch zu schwere oder nasse Böden sind ungeeignet. Frische organische Düngung mögen Zwiebeln ebenfalls nicht. Die Aussaat sollte so früh wie möglich erfolgen, allerdings muss der Boden abgetrocknet sein. Die für die Aussaat vorgesehene Fläche darf nicht gegraben, allenfalls gegrubbert und geharkt werden. Der günstigste Saattermin liegt Anfang bis Mitte März. Als Reihenabstand genügen 20 cm. Säen Sie möglichst dünn (0,5 g Saatgut/m²) und nicht tiefer als 1 Zentimeter. Markiersaat beispielsweise mit Radieschen ist von Vorteil. Nach dem Auflaufen sollten zu dicht stehende Pflänzchen vereinzelt werden.

Was ist eigentlich Biodiversität?
Biodiversität ist gleichbedeutend mit biologischer Vielfalt. Sie umfasst drei Bereiche: die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Weltweit ist heute ein dramatischer Rückgang in allen drei Bereichen zu beobachten. Der Erhalt der Biodiversität ist so wichtig, da sie die Lebensgrundlagen des Menschen sichert, indem sie Leistungen wie Bodenbildung, Bestäubung und mehr erbringt. Viele Kleingärten haben bereits eine hohe Biodiversität, durch den Anbau vielfältiger Nutzpflanzen und kleinteilige Strukturen. Vor allem Insekten, Wildpflanzen und Co. profitieren von einer naturnahen Bewirtschaftung ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger.

Mehr Informationen und Anregungen bietet das Projekt „Kleingärten für Biologische Vielfalt“ https://kleingaerten-biologische-vielfalt.de/

© Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V., März 2024, Fotos: BKD, Text: S. Buron u. S. v. Rekowski